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Was ist SI Mototherapie®?

SI = Sensorische Integration ist das Zusammenspiel unterschiedlicher Sinnesqualitäten und Systeme.

Etwas zu integrieren heißt, die unterschiedlichen Teile (Sinneseindrücke) zu einem Ganzen zusammenzubringen. Das Gehirn ist besser gegliedert und kann effizienter arbeiten (Jean Ayres)

Die Sensorische Integration bezeichnet das Entwicklungsprinzip einer intakten, vollständigen Gehirnfunktion. Auf der Grundlage einer guten Sensorischen Integration entwickelt das Kind Fähigkeiten, um Kenntnisse und Erfahrungen aufzunehmen, die wir mit Lernen bezeichnen (Gudrun Kesper)

Die sensorisch integrative Mototherapie (SI-Mototherapie®) nach Gudrun Kesper ist ein Entwicklungskonzept zur bewegungsorientierten Förderung von Kindern. Sensorisch Integrative Mototherapie® ist ein gezieltes Bewegungs- u. Wahrnehmungstraining, basierend auf der Einheit von Wahrnehmung, Motorik, Erleben und Handeln. Das Konzept beruht auf einer ganzheitlichen Betrachtung des Kindes und strebt die Funktionstüchtigkeit des Gehirns als Ganzes an.

Bewegung ist der Motor kindlicher Entwicklung. Eine gute Entwicklung von Wahrnehmung (über unsere Sinne) und Bewegung (Motorik) sind die Basis für Aufmerksamkeit, Lernen, Sprache, Lesen, Schreiben und Rechnen. Lernen und Verhalten beginnen am Körper und sind stets an motorische Funktionen gebunden.

Damit sich ein Kind gut entwickeln kann, durchläuft es bestimmte motorische Meilensteine. Werden diese Meilensteine unzureichend gefestigt, wirkt sich dies negativ auf Wahrnehmung, Bewegung, Lernen und Verhalten aus. In Verbindung damit ist es aber auch wichtig, dass eine gute Sensorische Integration statt findet. Unter Sensorischer Integration versteht man ein gutes Zusammenspiel aller Sinne. Das bedeutet, dass Sinnesreize richtig wahrgenommen werden und korrekt im Gehirn verarbeitet werden.

Die SI Mototherapie® sucht die Ansatzpunkte an der Basis der motorischen Entwicklung. Die Übungen beziehen sich auf die Meilensteine der motorischen Entwicklung (z.B. Krabbeln, Rollen, Drehen). Dadurch werden systematisch und strukturiert die frühkindlichen Bewegungsmuster wiederholt. Durch diese Wiederholung der Bewegungsmuster, die ihre Grundlage in der frühkindlichen Entwicklung haben, erhalten die Kinder Chancen, motorische Defizite auszugleichen. Das Gehirn kann neue und bessere Verbindungen knüpfen. Neuronale Verbindungen können sich besser etablieren. Dies hat positive Folgen im Lernen und Verhalten. Die Übungen werden ergänzt durch die Stimulation der drei Basissinne. (Taktiler Sinn, Gleichgewichtssinn, Körpersinn). Sensomotorische Basisfunktionen sind die Voraussetzung für schulisches Lernen und logisches Denken. Sie sind das Fundament der kindlichen Entwicklung.

Erst durch Bewegung und der damit verbundenen Wahrnehmung (=Sensomotorik) ist eine ganzheitliche Entwicklung des Kindes möglich.
Sprach-, Verhaltens- und Lernstörungen sind eine Folge von Störungen der sensomotorischen Basisfunktionen. Gezielte Förderprogramme sind erst effizient, wenn die sensomotorischen Voraussetzungen geschaffen wurden. Mit Hilfe der Mototherapie können Kinder mit Sprach-, Verhaltens- und Lernstörungen speziell gefördert werden.